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ALOR DIVE Information: Medikamentenwahl zur Malariaprophylaxe

ALOR DIVE bietet Ihnen hiermit einen kurzen Überblick der Entscheidungskriterien zur Medikamentenauswahl zur Malariaprophylaxe in Gebieten mit überwiegend Mefloquin-sensiblen Falciparum-Stämmen.
Bei den Dosisangaben wurde eine erwachsene Person berücksichtigt. Die genaue jeweilige Dosis besprechen Sie bitte unbedingt vorab mit Ihrem Arzt.

Wir betrachten hierbei
1.Atovaquon+Proguanil (Markenname: „Malarone“ ), 2.Doxycyclin Monohydrat (1H2O) und 3.Mefloquin (Markenname: „Lariam“ )

1. Atovaquon+Proguanil (Malarone)
Dosierung:

Erwachsene >40kg Körpergewicht 1 Tabl. täglich

Positivpunkte:
  • Das Medikament hat eine hohe (>95%) Wirksamkeit gegen P.falciparum (Malaria tropica) und P.vivax (Malaria tertiana)
  • Zur kausalen Prophylaxe gegen P.falciparum (Malaria tropica) ist die Einnahmedauer 1-2 Tage vor bis 7 Tage nach dem Aufenthalt im Malariagebiet
  • Es hat ein gutes Profil bezogen auf mögliche Nebenwirkungen
  • Es ist ein sicheres Medikament, denn es handelt sich dabei um bekannte und erprobte Einzelsubstanzen
Negativpunkte:
  • Es ist recht teuer
  • Es gibt Interaktionen mit Paracetamol (ein Medikament gegen Fieber und Schmerzen) und Metoclopramid "MCP" (ein Medikament zur Behandlung von Reizmagen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen,...)
  • Es kann zu Nebenwirkungen im Magen-Darmbereich, Kopfschmerzen und Aphten (schmerzhafte, grau-gelbe Flecken und Bläschen im Mundbereich) kommen
  • Es muss täglich eingenommen werden
2. Doxycyclin Monohydrat (Antibiotikum)
Dosierung:

1 Tabl. täglich (100mg)

Positivpunkte:
  • Es ist ein sicheres Medikament
  • Die Wirksamkeit liegt bei 84-98% gegen P.falciparum (Malaria tropica)
  • Es sind keine Resistenzen bekannt
  • Es ist ein sehr günstiges Medikament
  • Es ist auch gegen Leptospirose und Rickettsiose wirksam
  • Als Monohydrat-Präparat hat es weniger Nebenwirkungen im Magen-Darmbereich, als die Hyclat-Präparate
Negativpunkte:
  • Es kann in 1,4-10,5% der Fälle zu einer Phototoxizität kommen (daher muss bei Einnahme des Medikamentes auf einen konsequenten Sonnenschutz geachtet werden!)
  • Bei Frauen kann es zu Vaginalpilzen kommen (daher sollte ein entsprechendes Medikament mit zur Reiseapotheke gehören)
  • Es darf nicht bei Kindern unter 8 Jahren, bei Schwangeren und stillenden Frauen angewendet werden
  • Es kann zu Magen-Darmproblemen kommen
  • Es kann zu Interaktionen mit Antikoagulantien ("Blutverdünnern"), Sulfonylharnstoffderivaten, Phenytoin und Carbamazepin, Antazida, Bismut, Warfarin und Pille kommen
  • Es muss täglich eingenommen werden
HINWEIS: Doxycyclin ist in Deutschland nicht als Mittel zur Malariaprophylaxe zugelassen, obwohl es von der WHO und von anderen Ländern (z.B. USA, Australien) zur Prophylaxe für die Region Lombok empfohlen und eingesetzt wird. Da die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit des Mittels durch zahlreiche Studien belegt wird, ist ein "off-label-use" prinzipiell möglich. In jedem Fall muss man als Reisender jedoch beachten, dass aufgrund der Nichtzulassung für diese Indikation, eine Produkthaftung durch den Hersteller nicht gegeben ist.

3. Mefloquin (Lariam)
Dosierung:

250mg = 1 Tabl. pro Woche

Positivpunkte:
  • Eine hohe Wirksamkeit (>90%, alle Plasmodien)
  • Hohe Sicherheit (Erfahrung bei >20 Mio Reisenden)
  • Einnahmemodus (ein mal pro Woche)
  • Kosten
  • Keine toxische Akkumulierung
  • Einsatz bei Erwachsenen und Kindern
  • Auch im 2. und 3. Trimenon
Negativpunkte:
  • Neuropsychologische Nebenwirkungen: Einschränkende NW 2-25% / schwere NW 1:13.600
  • Vereinzelte Malariadurchbrüche und zunehmende P.falciparum Resistenzen
  • Interaktion mit Antikoagulantien (z.Bsp. Aspirin ;-), Antidiabetika u.a.
  • Öffentliche Meinung
Kurz noch zum Thema „Stand-By-Prophylaxe“
Alor Dive empfiehlt grundsätzlich vor einer Reise in Malariagebiete, unbedingt eine individuelle reisemedizinische Beratung bei einem auf dem Gebiet gut informierten Arzt. Nur wenn Sie in eine Region reisen sollten, in der Sie keinen Arzt innerhalb von 24 Stunden erreichen können, erachten wir das Mitführen und Selbstverabreichen eines Medikamentes gegen eine mögliche Malariaerkrankung, als sinnvoll. Ansonsten sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, welcher Ihnen ggf. dann auch das entsprechende Medikament verordnen und besorgen wird. Das ist effektiver, sicherer und sogar deutlich günstiger.


ALOR DIVE wünscht Ihnen eine schöne Reise und denken Sie bitte immer an einen „aktiven Mückenschutz!“

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